Drei Nächte habe ich während meiner Malaysia Rundreise auf der Insel Tioman verbracht. Von Singapur kommend, ging es zuerst in etwa 5 Stunden (Grenzkontrollen eingerechnet) in den malaysischen Küstenort Mersing, von wo aus die Fähren nach Tioman ablegen, und am nächsten Tag weitere 90 Minuten und 70 Ringgits (Returnticket) bis nach Genting auf Tioman. Reisenden aus Singapur sei hierbei schon einmal vorweg gesagt, dass es mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich ist, die Insel innerhalb eines Tages zu erreichen, da die Fähren meist nur Vormittags fahren und somit zeitlich nicht machbar sind. Übernachtungsmöglichkeiten in Mersing sind jedoch gegeben (ca. 80-100 Ringgit pro Zimmer/Nacht), sodass dies kein allzu großes Problem darstellt. Bei der Unterkunftswahl sollte jedoch darauf geachtet werden, dass fließend Wasser vorhanden ist. Während unserer Durchreise herrschte bereits seit einem Monat Wasserknappheit, sodass auch bekannte Fastfood-Ketten ihre Toiletten bereits abriegeln mussten.

Die Küstenstadt Mersing – Als Zwischenstop geeignet

Authentisches Küstenleben in Mersing
Auf Tioman angekommen wurde ich erst einmal von Regen und hohem Wellengang erwartet – doch trotz grauem Himmels ließ sich bereits das kleine Paradies erahnen, welches sich hier versteckt.

Grün, grüner und am grünsten zeigt sich die Insel Tioman
Auf abenteuerlichem Wege ging es dann mit dem Wassertaxi bis nach Mukut, einem kleinen Fischerdorf im Süden der Insel, in dem sich meine Unterkunft befand.

Ankunft in Mukut auf Tioman
Für zukünftige Planungen sei hierbei drauf hinzuweisen, dass Tioman über keine Ringstraße verfügt, welche die einzelnen Orte auf der Insel miteinander verbindet, was die Bewegungsfreiheit ein wenig einschränkt. Wenn man sich nicht gerade in einem der drei größeren Hauptorte befindet, so ist man auf ein Wassertaxi angewiesen, welches einen schnell in den finanziellen Bankrott führen kann. Pro Person werden hier pro Strecke zwischen 50 und 150 Ringgit fällig, Zusatzkosten, die man auch bei Ausflügen nicht unterschätzen sollte. Da sich auf der gesamten Insel zudem nur ein Geldautomat befindet, ist es sinnvoll, diese Kosten bereits vor Anreise zu kennen und einzukalkulieren.
Insgesamt gibt es auf Tioman rund 6 Dörfer/Buchten/Orte, in denen es sich einheimische und ausländische Touristen gemütlich machen. Am Wochenende kommen hierzu ebenfalls noch die Geschäftsleute aus Singapur, die eine Auszeit aus der Großstadt suchen. Ich habe mich hierbei eher zwangsläufig für Mukut entschieden, da ich einen malaysischen Feiertag vergessen habe und die Insel somit nahezu komplett ausgebucht war, diese Entscheidung jedoch zu keinem Moment bereut. Hier gibt es noch ein richtiges Dorfleben; Einheimische und Touristen kommen zusammen, tauschen sich aus und interagieren miteinander.

Idyllisches Mukut
Jeden Morgen gehen die Fischer ihrer Arbeit nach und der Muezzin ruft aus der nahegelegenen Moschee zum Gebet. Wer auf Nachtleben und Bars mit Chill-Out Musik hofft, ist hier nicht richtig, jedoch werden diejenigen, die ein paar Tage einfach mal abschalten wollen voll auf ihre Kosten kommen.
Dies bedeutet auf der anderen Seite wiederum nicht, dass es rund um Mukut nichts zu erleben gibt. In rund einer Stunde kann man zu einem nahegelegenen Wasserfall laufen, den man auch bei Sonnenschein nur selten mit anderen Touristen teilen muss. Da sich der Wasserfall zudem über mehrere Ebenen erstreckt, gibt es hier immer wieder kleine Wasserbecken in denen man sich erfrischen und entspannen kann.

Abkühlung im Asah Wasserfall

Die Umgebung von Mukut lädt zum Träumen ein
Rund um den zum Wasserfall gehörenden Bootsanleger befinden sich zudem einige sehr schöne Schnorchelstellen, an denen ich sogar eine Unterwasserschildkröte zu Gesicht bekam. Natürlich hatte ich meine GoPro an dieser Stelle nicht griffbereit…
Die Unterwasserwelt bietet dann auch die zweite Aktivität, der man in Mukut und gesamt Tioman nachgehen kann: Schnorcheln und Tauchen. Von nahezu jedem Ort aus starten Boote, um Besuchern die Korallen der Insel und ihre Bewohner näher zu bringen. Ich habe für einen Ganztagesausflug mit vier Schnorchelstopps 100 Ringgit bezahlt, welches wohl auch dem inselüblichen Preis entspricht. Ein paar Einblicke in dieses Abenteuer habe ich euch bildlich zusammengestellt. Da ich mich mit der Unterwasserwelt nicht so auskenne, weiß ich die Namen vieler Fische leider nicht, aber von Thunfisch über Clownfisch, bunte Koralle, lila Seestern bis zu Meeresschildkröten war hier alles dabei. Zudem sei noch zu erwähnen, dass das Wasser der Insel unglaublich klar ist, sodass man auch bei etwas Wind und aufgewühltem Wasser noch viel sehen kann.

Schnorcheln auf Tioman

Korallen über Korallen vor Tioman

Der Unterwasserwelt ganz nah
Den letzten Tag auf der Insel verbrachte ich dann mit Nichtstun, ein wenig in der Hängematte schaukeln, am menschenleeren Strand schlafen, den Affen zusehen, lesen und im Meer planschen, so sieht der Alltag vieler Reisenden auf Tioman aus.

in Mukut wird Entspannung groß geschrieben

Einsame Strände in Mukut auf Tioman
Klingt wie ein Paradies und ist es auch. Die einzige Einschränkung zur Trauminsel besteht darin, dass die Strände und der Meeresboden oft von Steinen und Korallen durchsetzt sind es somit nicht immer möglich ist, gemütlich im Meer zu planschen. Durch die recht hohe Tide verschwinden manche Strände bei Hochwasser zudem komplett und legen bei Niedrigwasser eine Steinwüste frei, die man zunächst überwinden muss, um ins kühle Nass zu gelangen. Als reine Badeinseln eignen sich die Perhentian Islands im Norden Malaysias wesentlich besser, genau wie die kleine Insel Capas, auf der ich ein persönliches Paradies gefunden habe.
Abschließend noch ein kleiner Einblick in die Übernachtungsmöglichkeiten in Mukut
Insbesondere zwei Unterkünfte dominieren hier den kleinen Markt an Touristen: Die Holzhütten des „Sri Sentosa“ und die des „Simukut Hill Views“. Preislich unterscheiden sich beide Anlagen nur unwesentlich voneinander (ca. 80-120 Ringgit pro Nacht/Zimmer) für ein Zweierzimmer mit Ventilator und eine Bevorzugung der einen über die andere Unterkunft liegt ausschließlich an den Präferenzen der Gäste. Die Unterkunft des Sri Sentosa liegt etwas mehr im Dorf drinnen, an dem schmalen Durchfahrtsweg, während das Simukut Hill View ganz am Rande des Dorfes liegt und somit eigentlich niemand hier vorbei kommt. Der wesentliche Unterschied besteht jedoch darin, dass die gesamte Gartenanlage des Simukut Hill Views schöner gestaltet ist als beim Sri Sentosa, die Zimmerqualität jedoch im Sri Sentosa besser ist.Hier gibt es Warmwasser statt Kaltwasser und eine Klimaanlage statt Ventilator zum selben Preis. Auch sind die Kochkünste von „Auntie Aisha“ (der Besitzerin des Sri Sentosa Villages) wesentlich besser als die von „Leonard“ (Dem Besitzer des Simukut Hill Views) und das Sri Sentosa ist die einzige Unterkunft, in der man täglich direkt am Wasser Toast mit Kokusnuss-Marmelade essen kann. Da beide Unterkünfte jedoch ohne Verpflegung angeboten werden und man frei wählen kann, wo man Frühstück und Abendbrot einnimmt, ist dieser Unterschied meiner Meinung nach nicht ausschlaggebend.

Die kleine Bar des Si Mukut Hill Views

Empfehlenswert ist das Essen im Sri Sentosa
Ein kleiner Unterschied, der vielleicht für die ein oder andere Frau relevant sein könnte, ist jedoch die Kleidung, die pro Anlage als angemessen angesehen wird. Der muslimische Glaube wird im Sri Sentosa groß geschrieben – aus diesem Grund ist der Konsum von Alkohol in der Unterkunft verboten und es sollte sich im Tankini oder T-Shirt an den Strand gelegt werden und nicht im Bikini. Im Simukut Hill View geht es hier etwas westlicher zu, ich bin mit Top und kurzer Hose durch die Anlage gelaufen und habe mich im Bikini an den Strand gelegt. Es gilt jedoch auch wie bei der Wahl des Abendessens, dass die Einrichtungen und Strände, die dichter am Simukut Hill View liegen von allen Gästen des Dorfes genutzt werden können. Bei beiden Unterkünften kann man jedoch nicht viel falsch machen :).
Pingback: Pulau Capas – (M)ein kleines Paradies – Sehnsucht Fernweh
nice to see such a comment. have a good time to u both hannah and Julia. hope you remember us – Vivek and Gayathri
Hello you two, nice to hear from you. I hope you feel the same about this little paradise:).
warst du denn dort alleine? Ich überlege gerade wo ich ein paar Tage übernachten soll, bin allerdings alleine unterwegs als Frau, das Hill View sieht traumhaft aus.
hallo Sarah, ich war gemeinsam mit eienr Freundin auf Tioman. Wenn du die Einsamkeit suchst, dann ist der Ort auch alleine sehr schön; wenn du lieber mit anderen Reisenden in Kontakt kommen möchtest, würde ich es nicht unbedingt empfehlen (dann könntest du dir noch einmal die Perhentian Inseln oder meine Lieblingsinsel Pulau Capas angucken). Beachten müsstest du ggf auch noch, dass die Kosten auf Tioman schnell ansteigen können, wenn du dein Wassertaximit neimandem teilen kannst. Zumindest wäre dies 2016 so gewesen – ich kann nicht beurteilen, wie sich die Lage vor Ort inzwischen verändert hat… Bedenken, dort als Frau alleine hinzufahren hätte ich jedoch nicht:).
Sag‘ mir gern kurzBEscheid,für was du dich entschieden und was du für Erfahrungen gemacht hast!
Liebe Grüße und eine tolle Zeit
Jule
P.S. Beachte bitte auch die Regenzeiten, während derer eine Überfahrt teilweise nicht möglich ist.