
Spartipps auf Reisen
Dass Auslandsaufenthalte und Reisen ins Geld gehen und oftmals die eigenen Ersparnisse schmälern, ist nicht neu. Und auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, die Kosten während eines Trips so gering wie möglich zu halten und dabei so viel wie möglich zu erleben, so behält ein Auge meist doch mit etwas bangem Blick den eigenen Kontostand im Auge.
Um eben diesen bangen Blick zu reduzieren, habe ich mir während meines Kolumbienaufenthaltes einige Tricks angeeignet, von denen sich die meisten auch auf andere Reiseziele übertragen lassen.
Essen und Trinken
„All you need is love – but a little chocolate doesn’t hurt“
Auf Aktionstage und Promotionen achten

Günstig Schlemmen bei Juan Valdez
In vielen Cafés und Restaurants sowie bei Freizeitaktivitäten gibt es oftmals einen Tag in der Woche, an dem das Angebot günstiger erhältlich ist als üblich. Die Kinokette CineColombia z..B. bietet jeden Mittwoch einen „Kinotag“ an, bei dem nahezu jede Vorstellung zum halben Preis erhältlich ist (in der Stadt Bucaramanga somit ab bereits 80 Cent). Auch die Kette mimo, welche für ihre leckeren Eisbecher bekannt ist, bietet hier ein Angebot an: Jeden Dienstag gibt es hier 2×1, zwei mal Schlemmen, ein mal zahlen. Die Liste hier ließen sich ewig fortführen, so bieten auch Supermärkte einzelne Produkte tagesspezifisch zum halben Preis ein oder geben ein Extra gratis hinzu. Ebenfalls eine Alternative sind Dauer-Schnäppchen, die, sofern man sie einmal gefunden hat, sehr schnell zu einem Routinegenuss werden können. In Kolumbien hat hier vor allem ein Angebot der Kaffeehaus-kette Juan Valdez meine volle Aufmerksamkeit erhalten und mich zu einem sehr beliebten Stammkunden gemacht: Die Combo. Auf jeder Theke des Juan Valdez Cafés steht eine kleine Tafel mit der Überschrift „Combo“. Sie zeigt drei unterschiedliche Getränke, sowie Snacks an, die sich für knapp zwei Euro beliebig kombinieren lassen. Dieses Angebot ist unschlagbar günstig und führte dazu, dass nahezu jeder Uni-Tag mit der nötigen Koffein-bombe, sowie einem leckeren Brownie begann:) Durch meine auf der Bonuskarte gesammelten Punkte konnte ich zum Schluss zudem noch meine engsten Freunde auf einen Gratis-Kaffee einladen – TOP. Ähnliche Angebote, gibt es denke ich auch in anderen Ländern und Regionen – einfach immer ein Auge offen halten.
Lokale Lebensmittel kaufen

Lecker, lokal und günstig: Lulos
Eine weitere Sparmaßnahme, die sich besonders bei längeren Aufenthalten bewehrt, ist das kaufen lokaler Produkte. Neben einer intakten Reisekasse hat dies zudem noch einen weiteren Vorteil: Man lernt die einheimische Küche kennen (und lieben). Wozu denn einen Apfel kaufen, wenn eine frische und reife Mango oder Lulo viel günstiger ist? Und statt der bei mir beliebten Nudeln kam eben in Kolumbien Reis auf den Tisch, da dieser wesentlich günstiger ist. Eine weitere Erkenntnis ist es, dass sich frisch kochen in Kolumbien auch finanziell lohnt. Während abgepackte Saucen meist mindestens gleich teuer sind wie in Deutschland, so kann man beim Kaufen und Zubereiten frischer Saucen (z.B. eine selbstgemachte Napoli-Sauce) relativ viel Geld sparen.
Seine Essenszeiten anpassen
Auch wenn es verlockend klingt, den Tag in einem leckeren Restaurant ausklingen zu lassen, so sollte man sich in Kolumbien (und gesamt Südamerika) überlegen, ob man nicht doch lieber mittags seine Hauptmahlzeit einnimmt. Durch die bekannten „Almuerzos“ (dt: Mittagessen), die oft in kleinen Imbissen an der Straße angeboten werden, bekommt man meist ein drei-Gänge-Menü (Suppe, Hauptgang (meist Reis mit Bohnen und Fleisch;)) und Nachtisch) für zwei bis drei Euro. Meist ist zudem bereits ein Getränk inbegriffen. Auf diese weise lernt man außerdem die bekanntesten Gerichte des Landes kennen, kommt mit Einheimischen ins Gespräch und tankt Kraft für den zweiten Teil des Tages.
Souvenirs
„And every moment is our souvenir“
Auf den Herkunftsort achten

Wayuu-Taschen: Eines der schönsten Souvenirs aus Kolumbien
Nahezu alle Touristen kaufen sie: Souvenirs und Mitbringsel für die Liebsten dabei. Eine Tasche hier, ein Gürtel dort, noch schnell einen Alpaca-Pullover oder ein paar warme Socken und der Koffer ist gefüllt. Nicht selten kommt jedoch beim Zusammenrechnen der ausgaben für diese Andenken ein beachtlicher Betrag zustande, der sich mit nur einem Trick reduzieren lässt: So nah wie möglich am Herkunftsort kaufen – auch wenn die Schätze dann noch einige Wochen mitgeschleppt werden müssen. Eine in Handarbeit gefertigte Tasche der Wayuu-Indianer kostet z.B. in Santa Marta (nahe der Halbinsel La Guajira) nur ca. 20 Euro, in Bogota bereits um die 50 Euro und am Flughafen der Hauptstadt bis zu 80 Euro. Ledertaschen hingegen kosten in der Nähe von Bogota ein vielfaches weniger als an den Küstenorten. Es lohnt sich dementprechend, ein wenig zu recherchieren, um zu sehen, wo sich ein echtes Schnäppchen schlagen lässt.
Preise verhandeln
Zusätzlich heißt es auch hier: Preise verhandeln und feilschen, feilschen, feilschen. Wie auch in südeuropäischen und asiatischen Ländern üblich, lassen sich die Preise so gerne um bis auf die Hälfte reduzieren.
Transportmittel
„The sky is the limit“
Im Hinblick auf Transportmittel sind mir inbesondere zwei Dinge in Erinnerung geblieben.
Taxi statt Bus
Dieser Tipp bezieht sich auf das Zurücklegen kürzerer Distanzen. In Kolumbien ist es nämlich ab zwei bis drei Personen im Regelfall nicht teurer, ein Taxi zu nehmen als mit dem Bus zu fahren. Die Minimalgebühr eines Taxis beträgt weniger als zwei Euro und wurde bei den meisten meiner Fahrten nicht wesentlich überschritten (10 Minuten). Es lohnt sich also zu rechnen, ob man statt unpünktlichen Bussen und zusätzlichen Fußwegen nicht lieber auf ein Taxi zurückgreift, dass einen sicher direkt vor die Türe bringt.
Inlandsflüge über naionale Websites buchen
Der zweite meiner Tipps bezieht sich auf das Buchen von Inlandsflügen. Bucht man diese über deutsche Websites, so können diese ohne Probleme bei bis zu 100 Euro liegen oder diesen Betrag sogar noch überschreiten. Wem diese Kosten zu hoch sind, der kann einen ganz einfachen Trick anwenden: Das „Country of residence“ (das Land, in dem man seinen Wohnsitz hat) von dem eigentlichen Land, in meinem Fall (momentan) Deutschland auf Kolumbien. Lan Airlines fragt z.B. direkt auf der Startseite nach eben diesem Wohnort. Nachdem ich für meinen Inlandsflug letztes Jahr von Bogota nach Bucaramanga über 120 Euro zahlen sollte habe ich mich hierbei durch sämtliche Länder Lateinamerikas geklickt, bis ich letzten Endes auf dem kolumbianischen Internetauftritt von Lan weniger als 20 Euro gezahlt habe. Deutsche Kreditkarten werden übrigens bei allen Ländern akzeptiert. Der Buchungsprozess findet jedoch natürlich in Landessprache statt – aber mit Hilfe verschiedener Übersetzungsprogrammen oder einem Paralleldurchlauf der Buchung (natürlich exklusive des letzten Schrittes der endgültigen Buchung) auf dem deutschsprachigen Internetauftritt sollte dies kein zu großen Hindernis darstellen.
Unterkunft
„Sleeping in a hostel ist the easiest way to get to know the world“
Dormitory statt Privatzimmer
Für manche Reisende bereits selbstverständlich und dennoch wird es hier noch einmal erwähnt: Das Mehrbettzimmer. Durch das Schlafen in Dormitories wird nicht nur Geld gespart, sondern auch leicht mit anderen Reisenden ins Gespräch gekommen. So habe ich insbesondere durch Hostelbekanntschaften die besten Restaurantempfehlungen, urigsten Bars, günstigsten Touranbieter und lustigsten Stadtführungen erhalten. Wen es nicht stört, sich mit weiteren Menschen ein Bad zu teilen und durch nächtliche Schnarchgeräusche geweckt zu werden, der ist hier perfekt aufgehoben.
Auf die Inklusivleitungen und Ausstattung der Unterkunft achten
Bei der Wahl eines Hostels lohnt es sich zudem, auf Inklusivleistungen zu bezahlen. So spart einem kostenloses WLAN den Gang in ein Internetcafé, ein kostenloser Flughafen-/Bahnhofstranser diesbezügliche Kosten oder ein kostenloses Frühstück den Gang in den Supermarkt. Ich persönlich achte zudem noch auf das Vorhandensein einer Küche, damit man sich auch warme Speisen selber zubereiten kann und nicht darauf angewiesen ist, permanent auswärts zu essen (in asiatischen Ländern, lasse ich diesen Aspekt jedoch meist außen vor, da das Street Food hier meist günstiger ist als selber kochen).
Couchsurfing
Sparfüchse, die zusätzliches Geld sparen möchten, können zudem das Portal Couchsurfing.org nutzen. Hier bieten Personen (meist Einheimische) eine Couch zum übernachten for free an. Diese kann meist nicht mit einem Himmelbett mithalten, verschafft einem aber einige Nächte Reisekassen-Erholung.
In der Nebensaison Reisen
Letzten Endes kann man zudem noch einiges an Geld sparen, wenn man außerhalb der Hochsaison verreist, da sich hier nicht nur Unterkunftspreise, sondern auch die Kosten für Ausflüge und Touren meist um mehr als ein Drittel reduzieren.
Last but not least noch ein allgemeiner Tipp: Drogerieartikel wie Shampoo und Schminke, sowie Sonnencreme am besten von zu Hause mitnehmen. Diese sind in Kolumbien weitaus teurer als bei uns daheim.
Ganz viel Spaß auf eurer nächsten Reise nach Kolumbien!